Das HALBWERTSZEIT-Filmfestival ist eine jährliche Veranstaltungsreihe, die an die Nuklearkatastrophe von Fukushima erinnert. Sie fand im März 2018 bereits zum 7. Mal statt.
Seinen Fokus richtet das Festival auf die soziologischen Folgen dieser Katastrophe. Ziel ist es, engagierten FilmemacherInnen, welche die laufenden Geschehnisse in den verstrahlten Gebieten dokumentieren, eine Plattform zu schaffen. Damit wollen wir Betroffenen eine Stimme geben, deren Lebensbedingungen sich durch die Nuklearkatastrophe radikal veränderten. Im Anschluss an die Vorführung findet jeweils eine Diskussion mit ExpertInnen statt.

Bericht HALBWERTSZEIT festival 2016

Historischer Hintergrund
Am 11. März 2011 ereignete sich an der Ostküste Japans das Tohoku-Erdbeben, das mit dem folgenden Tsunami schätzungsweise 20‘000 Menschenleben forderte. Die dadurch ausgelöste Nuklearkatastrophe mit der dreifachen Kernschmelze im AKW Fukushima Daiichi machten bis heute rund 130‘000 Menschen zu Nuklearflüchtlingen und heimatlos. Rund sechs Wochen nach dem Super-GAU in Fukushima jährte sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 2011 zum 25. Mal.
Obschon die Japanische Regierung alles unternimmt, damit Fukushima aus dem Gedächtnis der Menschen verschwindet, sind die Folgen der Katastrophen nicht annähernd bewältigt. Dasselbe trifft für Tschernobyl zu. Auch in unseren Medien wird heute nur noch vereinzelt über die Situation in Fukushima berichtet. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist darher, auch an die Risiken und Gefahren der Atomkraft zu erinnern. Für die Schweiz, die einen der dienstältesten Park an Atommeilern der Welt betreibt ist das besonders wichtig. Der Fachausdruck Halbwertszeit steht für die Zeitspanne, in welcher sich die radioaktive Strahlung um die Hälfte verringert. Bei dieser Veranstaltung steht der Begriff auch dafür, wie lange der Fukushima-Effekt in unserem Gedächtnis nachwirkt und die Debatte um den Atomausstieg, die Energiewende und unseren Ressourcenverbrauch mitbestimmt.

Beatrcie Jäggi
++41 (0)78 642 30 33
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